Karl @ GLAMhack17

Digitale Bilder von Tauf-, Trauungs- und Sterbebüchern (Matriken) aus verschiedenen Pfarren des westlichen Niederösterreichs (Most- und Waldviertel = Diözese St. Pölten)

Als Matriken im eigentlichen Sinn bezeichnet man in Österreich die Kirchenbücher, in denen der Pfarrer die Taufen, Trauungen und Sterbefälle, die in seiner Pfarrgemeinde vorkommen, einträgt. In der katholischen Kirche wurde erstmals 1563 durch das Konzil von Trient die Führung von Trauungsregistern verbindlich vorgeschrieben. Die ältesten Matriken der Diözese St. Pölten stammen aus der Pfarre Wilhelmsburg und beginnen mit dem Jahr 1579. Flächendeckend setzte die Matrikenführung in Niederösterreich erst mit Beginn des 17. Jahrhunderts ein.

Die grundlegenden Informationen aus diesen Matrikenbüchern bleiben über die Jahrhunderte unverändert. Je nach Art des Buches, Zeitraum und Pfarre können sich die Eintragungen dennoch stark von einander unterscheiden. Jedenfalls enthalten zum Beispiel Taufbücher immer das Taufdatum, Name des Täuflings, Name des Vaters und der Mutter und den Taufpaten bzw. –patin. Darüber hinaus können auch Wohnort, Großeltern, Herkunft, Beruf und vieles mehr enthalten sein.

Die Eintragungen sind meist in Deutsch und in Kurrentschrift oder eher selten in Latein und in Lateinischer Schrift verfasst.

Vor allem für Familienforscher sind diese Matrikenbücher die wichtigste Quelle. Diese starke Nutzungstätigkeit führte dazu, dass zwischen 2004 und 2012 die Matriken der Diözese St. Pölten digitalisiert wurden.(www.matricula-online.eu) Insgesamt handelte es sich dabei um ca. 8.500 Bücher aus 424 Pfarren. In weiterer Folge wurden diese Bestände in einer Kooperation mit anderen Archiven über eine eigene Internetseite kostenlos zur Verfügung gestellt. www.dasp.at

Karl Kollermann ist seit 2004 Archivarim Diözesanarchiv St. Pölten, seit seinem Studium der Geschichte an der Universität Wien sind seine Forschungsschwerpunkte von der Regionalgeschichte und der Kirchengeschichte von Niederösterreich geprägt.

Die vom Diözesanarchiv zur Verfügung gestellten Daten stehen der Verknüpfung mit anderen Daten im Rahmen des Hackathons zur Verfügung, und können Mapping, Tagging, Visualisierungen und vieles mehr ergänzen. Besonders für regionale kleinere Museen aus Niederösterreich können diese Daten aus den Matrikenbüchern für eine weitere Konzeption hilfreich sein und damit die Regionalentwicklung stärken.